Niemals war Kälte heißer im Kurs. In den letzten vierzig Jahren hat sich die Kältetherapie unter Profi-Athleten fest etabliert. In immer mehr neu eröffneten Kältekammern und Kryosaunen können wir uns aber mittlerweile alle professionell den Hintern abfrieren. Aber was bringt die Kälte? Wir haben sie uns in Form von Kältebädern genauer angesehen:
Wer nach einem Workout für 10 bis 20 Minuten in 13° Celsius kaltem Wasser badet, kann eine schnellere Regeneration seiner Muskeln unterstützen. Die in der Fachsprache als Kaltwasserimmersion bezeichnete Prozedur zur Muskelerholung, sollte bestenfalls in einem Zeitraum von bis zu zwei Stunden nach dem Workout stattfinden, wie US-amerikanische Forscher der Western Colorado University in einer Studie herausfanden. Abweichend von der bisher gängigen Lehrmeinung betonte Studienleiter Dr. Lance Dallek aber auch, dass unser Körper wahrscheinlich sogar noch mehrere Stunden bis zu ein oder sogar zwei Tage nach den exzessiven Trainingseinheiten von einem Eisbad profitiere.
Harte Trainingssessions wie Intervalltraining, ausgiebige Cardio oder exzentrisches Muskeltraining, also das kontrollierte Absenken eines Gewichts (wie zum Beispiel beim Downhill Running, Squats, Klimmzügen oder Liegestützen) lassen durch die starke mechanische Belastung feine Gewebeverletzungen in unseren Muskeln entstehen. Die Zellmembran des Muskels wird durchlässig und entzündet sich leicht, was wir in Form von Muskelkater spüren.
Kälte verringere die Durchlässigkeit der Zellmembran und mildere eine Entzündungsreaktion ab. Außerdem mache die Kälteeinwirkung unser Blut konzentrierter und das Blutvolumen verringere sich. Wärmt sich unser Körper anschließend wieder auf, fließe das Blut auf Hochtouren und saure Stoffwechselprodukte können schneller aus dem Muskel abtransportiert werden. Sportler fühlen sich nach der Kälte insgesamt weniger erschöpft und können früher ihre volle Leistung abrufen.
Obwohl viele Experten und Trainingswissenschaftler von den positiven Effekten der Kältebäder überzeugt sind, liegen dazu noch keine eindeutigen Forschungsergebnisse vor.