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Eine neue Studie gibt Aufklärung

Date

September 10, 2020

Category

FOOD

Tags

/NUTRITION

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Führt zu viel Soja zu Brustkrebs?

Der Mythos
Die in den Sojabohnen enthaltenen Isoflavone haben eine Struktur, die dem Sexualhormon Östrogen sehr ähnlich ist. Wenn Frauen zu viel Soja essen, verändern sie dadurch ihren Hormonhaushalt und erhöhen ihr Risiko, an Brustkrebs zu erkranken. Aber ist das wirklich so?

Die Studie
Um herauszufinden, wie sich der Genuss von Soja gegenüber Produkten aus herkömmlicher Kuhmilch verhält, gab das US-amerikanische National Cancer Institute eine umfassende Studie mit mehr als 52.000 Studienteilnehmerinnen in Auftrag, die zuvor nicht an Brustkrebs erkrankt waren. Die Probandinnen waren durchschnittlich 57 Jahre alt und wurden über einen Zeitraum von 8 Jahren beobachtet. In dieser Zeit sollten sie ihren ganz normalen, individuellen Ernährungsweisen folgen und entweder weiterhin Produkte aus Kuhmilch oder alternativ Sojaprodukte zu sich nehmen.

Das Forschungsergebnis
Insgesamt erhielten 1.057 der teilnehmenden Frauen die leidvolle Diagnose Brustkrebs. Anhand der genauen Dokumentation zur jeweiligen Ernährungsweise der Teilnehmerinnen konnte das Forscherteam der Loma Linda University in Kalifornien allerdings keinen Zusammenhang zwischen Brustkrebs und Soja feststellen. Der Mythos, dass Soja zu Brustkrebs führe, kann damit widerlegt werden. Eine Begründung sehen die Forscher darin, dass die in Soja enthaltenen Phyto-Östrogene unseren weiblichen Sexualhormonen zwar sehr ähnlich sind, ihre Struktur aber dennoch entscheidende Unterschiede aufweist und deshalb keine Auswirkungen auf unseren körpereigenen Hormonhaushalt haben. Das Studienergebnis könnte zudem eine Erklärung sein für die Tatsache, dass in Ost- und Südostasien, wo nur wenig oder sogar gar keine Milch auf dem Speiseplan steht, dafür aber viele Produkte aus Soja wie Tempeh, Tofu oder Sojabohnen, wesentlich weniger Frauen an Brustkrebs erkranken als überall sonst auf der Welt.

Quellen:
1. Fraser GE et al. Int J Epidemiol 2020; DOI: 10.1093/ije/dyaa007
2. Pressemitteilung Loma Linda University